Unsere Konzeption

1.1. Natur und Bewegungskindergarten Wilhelmsdorf e. V.

Die Idee der Waldkindergärten stammt aus Dänemark und Norwegen. In Deutschland wurde nach diesen Vorbildern der erste staatlich anerkannte und geförderte Waldkindergarten im Mai 1993 gegründet. Einen privaten gibt es seit etwa 35 Jahren in Wiesbaden.

Helge Afflerbach und Anne Blickle brachten die wunderbare Idee dieser Betreuungsform hierher nach Wilhelmsdorf und gründeten im August 1994, zusammen mit Nanni Sorg-Guggolz, der ersten Erzieherin,  den Natur- und Bewegungskindergarten Wilhelmsdorf e. V.
Das ErzieherInnen Team wuchs stetig und seither werden die Kinder Jahr für  Jahr auf ihren Wegen durch die Kindergartenzeit und durch die Wilhelmsdorfer Natur begleitet.

1.2. Grundsätze

Die Kinder erleben das ganze Jahr draußen in der Natur (im Wald, im Ried, am See) und lernen mit verschiedenen Wettereinflüssen zurecht zu kommen und ihren Spiel- und Erholungsraum sorgsam zu behandeln. Sie erfahren den Jahreszeitenverlauf, lernen sich daran anzupassen, mit Kleidung und verschiedenen wetterbedingten Spielmöglichkeiten. Die christlichen Feste werden mit den Kindern erarbeitet und gefeiert. Sie lernen auf der Basis des christlichen Menschenbildes aufeinander zu achten und zu helfen.

Wir verstehen uns als alternatives Angebot zur Kinderbetreuung in Wilhelmsdorf und Umgebung nicht als Konkurrenz zur den anderen Kindergärten.

Der Waldkindergarten richtet sich – wie die Regelkindergärten auch – nach dem allgemeinen Orientierungsplan, zu dessen Einführung die ErzieherInnen aller Kindergärten seit 2008 verpflichtet sind. Er umfasst neben der Qualtitätssicherung der pädagogischen Arbeit auch die Dokumentation zur Qualitätssicherung und die Dokumentation als Grundlage für Entwicklungsgespräche. Diese können für jedes Kind halbjährlich mit den ErzieherInnen verabredet werden. Bei aktuellen Anliegen können sich die Eltern jederzeit direkt an die ErzieherInnen wenden.
Wer sich von Euch Lesern für Details, Untersuchungen, Zahlen, Vorteile des Waldkindergartens gegenüber anderen Kindergärten interessiert, sei dazu eingeladen, Helges Ausarbeitung (www.wakigaki.de) durchzulesen.

2.1. Voraussetzung von Bewegung als Grundlage für das Lernen: Begreifen

Durch Bewegung – möglichst vielseitig und freudvoll- bilden sich im Gehirn Synapsen, die für die Ausbildung der Intelligenz entscheidend sind. Nur durch lebenslange Bewegungen bleiben diese Verbindungen zwischen den Nervenzellen aktiv. Also: Use It Or Loose It.
Diese Verbindungen werden also durch körperlich freie (uneingeschränkte) Bewegung in Raum und Zeit gefördert. Eine Einschränkung hätte immer eine Einengung der geistigen Beweglichkeit zur Folge. Deshalb lassen die ErzieherInnen die Kinder: Toben, Klettern, Balancieren, Entspannen, Laufen, Springen, möglichst sinnfrei und uneingeschränkt ohne einengende Aufgabenstellung. Die Kinder haben Möglichkeiten sich abzureagieren, wie sie in engen Kindergartenräumen nie hergestellt werden können. Freiwillig können immer wieder Situationen geschaffen werden, um sich mit eigenen Grenzen auseinanderzusetzen und diese auch zu überschreiten.

Die ErzieherInnen beobachten sehr genau, greifen nur bei Gefahr ein. Fallen lernt man erst durch fallen. Hinfallen ist die Grundvoraussetzung fürs wieder Aufstehen. Aufstehen, selber Stehen können bedeutet Selbständigkeit. Selbständigkeit ist eine Grundvoraussetzung um Handlungskompetenz ausbilden zu können, auch um Probleme und Aufgaben bearbeiten und lösen zu können.

Gelegentlich greifen die Erzieher das Spiel der Kinder auf und nehmen auch mal intensiv gespielte Themen der Kinder in ihr Angebot auf. Angebote der Erzieher gibt es demnach natürlich auch. Das kann in der WALDKINDIZEITUNG nachgelesen werden, die alle 2 Monate erscheint. Aber immer gilt: Kinder lernen nicht auf ein Kommando oder nach einem „Lehrplan“ am besten, sondern dann, wenn sie bereit dazu sind:

„Wenn ich nur darf, wenn ich soll,
aber nie kann, wenn ich will,
dann mag ich auch nicht,
wenn ich muss.
Wenn ich aber darf,
wenn ich will,
dann mag ich auch,
wenn ich muss.
Denn schließlich:
Die können sollen,
müssen wollen dürfen.“
(Graffiti am U-Bahnhof Alexanderplatz im Herbst 1989)

Mögliche Folgen einer Begrenzung der körperlichen Bedürfnisse im übrigen können Ursache für Defizite in der Sprachentwicklung und Konzentrationsfähigkeit sein (vgl. auch Renate Zimmer „Schafft die Stühle ab“).

Kinder spüren eine Reaktion auf ihre Bewegung. Sie lernen ihre Körpermaße, Körperumfang, ihr Gewicht kennen und einschätzen. So erfahren und BE-GREIFEN sie was sie bewirken. Sie nehmen sich wahr, was die Voraussetzung dafür ist, Anderes und Neues (zu Lernendes) zu begreifen. Mit Händen und Füßen, mit Haut und Haaren. Körper und Geist als Einheit, beides ist als gleichermaßen wichtig zu betrachten, denn schließlich geht das ganze Kind irgendwann zur Schule, nicht bloß der Kopf.

I hear – I forget
I read – I remember
I do – I understand

Durch dieses Erleben, Begreifen, sich Wahrnehmen als aktiver Teil seiner Umwelt können sie ein positives Selbstwertgefühl entwickeln. Bewegungssicherheit führt in hohem Maß zur Selbstsicherheit.

2.2. Die Bedeutung des freien Spiels

Ein wichtiger Schwerpunkt, unter dem der Alltag im Waldkindergarten zu betrachten ist, ist der Aspekt der Salutogenese (lat.: „salus“ = gesund und griech. „genese“ = Entstehung). Mehr darüber nachzulesen unter (www.wakigaki.de). Der Arzt E. Schiffer, hat sich intensiv mit der Salutogenese und der Suchtproblematik beschäftigt. Er nennt Öde und Langeweile als Vorstadien der Sucht und weißt darauf hin, dass diese nachhaltig für Kinder nur da entstehen, wo Erwachsene die schöpferische Kraft der Kinder unterdrücken oder gar verbieten. Im scheinbar sinnfreien Kinderspiel gehen die Kinder auf die Suche nach dem EIGEN-SINN, der Voraussetzung ist um die eigene Identität zu finden. Dabei geht vieles einher mit Eigen-Erfahrung.
Das Spiel im Wakiga bezieht seine Motivation aus sich selbst und bedarf keiner Reizsetzung von Außen. Dadurch werden sowohl das Gruppen- als auch das Selbstkohärengefühl gestärkt. Es entstehen soziale Bindungserfahrungen, die wichtig für spätere Bindungsfähigkeiten sind. Gute Bindungserfahrungen ermöglichen Liebe und Vertrauen.

2.3. Stille, Meditation, Kreativität

Die ErzieherInnen begleiten das Kind dabei, ein glücklicher Mensch zu werden, der seine Individualität und Persönlichkeit entfalten darf. Die Atmosphäre und Umgebung lädt die Kinder dazu ein, in Ruhe und Gelassenheit den Vormittag zu verbringen. Sie beobachten einen Käfer, hören raschelndes Herbstlaub, gestalten aus Naturmaterialien ein Bild. Solche „meditativen“ Erfahrungen sorgen für Wohlbefinden und inneres Gleichgewicht. Die Kinder dürfen sich wahrnehmen mit allen Sinnen:

  • Gemeint ist, etwas zu tun und fast noch mehr, etwas nicht zu tun
  • Erst mal zu schauen, erst mal sehen, wie die Anderen das machen
  • Erst mal abwarten, den eigenen Rhythmus finden, den eigenen Standpunkt erkennen, die Perspektive wechseln
  • Es gibt Kinder, die lernen durch ausprobieren und immer wieder ausprobieren und noch mal…
  • Es gibt Kinder, die lernen durch zuschauen, ohne es selbst probiert zu haben. Oder aus Kombinationen, im eigenen Tempo und mit den eigenen Vorstellungen
  • Aber es gibt kaum Kinder, die durch bloße Vorstellung, Kognition, lernen
  • Noch weniger jedoch lernen Kinder durch Belehrungen

2.4. Pfützen schützen oder: Warum bewegen wir uns in der freien Natur?

Warum schützen Pfützen, wen oder was oder wovor schützen sie? Sie schützen die Kinder vor einer allzu technisierten, perfekten Welt, sie schützen vor der Sterilität von Plastikspielzeug und Modellbauten, sie schützen und müssen selbst geschützt werden. Sie schützen vor einem verarmten Immunsystem.

2.5. Ökologisches Bewusstsein

Unsere Kinder lernen die Natur zu achten und lernen ein großes Stück umweltbewusstes Verhalten und Handeln. Es ist ihnen mittlerweile unverständlich, dass Ältere einfach Dinge in die Natur werfen und ihren eigenen Erholungs-, Spiel- und Lernraum oftmals gedankenlos behandeln. Jede Woche sammeln die Waldkindergartenkinder und ihre Begleiter eine 20-Liter-Tüte voller Müll auf ihren Wegen ein und tragen sie aus dem Wald.

2.6. Ausdauer

Die Kinder nehmen das Wetter wie es kommt. Selten hört man ein Kind und nie unsere ausgebildeten Mitarbeiter über das Wetter klagen. Es gehört zur Natur, die Pflanzen brauchen Wasser und Sonne, Wind und Kälte zum Wachsen und Vermehren. Die Kinder machen sich diese Erfahrung zu Eigen, erfrischen sich an heißen Tagen im Lengenweiler See, entwickeln Ausdauer bei ihren Wanderungen und bei kaltem Wetter oder bei Regen. Diese Erfahrung nutzt ihnen auch nach ihrer Kindergartenzeit in der Schule, wenn sie als kräftige, gesunde Kinder den anstrengenden Schulalltag bewältigen und aushalten müssen.

2.7. Riesenentag

Die Riesen genießen einmal in der Woche einen Vormittag mit einem speziellen Programm, das von den Erziehern extra für sie angeboten wird. Das stärkt ihr Bewusstsein und die Gemeinschaft der kleinen Riesengruppe dafür, dass sie bald in die Schule gehen. So basteln sie z. B. zu einem Thema, Legen fantasievolle Naturbilder, Weben mit Naturmaterial, Backen z. B. Pizza, Bratkartoffeln oder Kochen Apfelmus, gehen einmal im Monat zum Schwimmen ins Hallenbad, Verbringen einen Morgen mit dem Kooperationslehrer der Grundschule und einem Sprachpädagogen des Hör-Sprachzentrums u. v. m…

Der Jahresverlauf gliedert sich für die Kinder einerseits anschaulich und erlebbar durch die Jahreszeiten. Und andererseits werden die Kinder von den christlichen Feiertagen, welche auch gemeinsam erarbeitet und gefeiert werden, durchs Jahr geführt.

3.1. Mitarbeit im Verein

Am 01. Mai findet unser Jahresfest statt. In diesem Jahr (2015) bereits zum 20. Mal. Es ist unser großes Familienfest, das mittlerweile auch für viele Ehemalige zum festen Ereignis in Wilhelmsdorf gehört. Es wird von Eltern und Erzieher/innen ausgerichtet. Zusammen wird in der Vorbereitung für Salat und Kuchen gesorgt. Für den Festtag selbst tragen sich die Eltern in Helferlisten zum Bewirten und zur Betreuung der vielfältigen Bastel- und Spielangebote für die Kinder ein. (Airtramp beaufsichtigen, Kinderschminken, Holz-, und Filzwerkstatt…) Neue Ideen sind immer willkommen und gefragt Der Erlös des Festes wird für den jährlichen Familienausflug, der in der Regel zu Beginn des Sommers stattfindet, verwendet. Dies besprechen wir bei unserer 2. Vorstandssitzung im Frühjahr, die auch gleichzeitig der 2. Elternabend des Kindergartenjahres ist.

Jährlich finden also jeweils 2 Mitgliederversammlungen und 2 Elternabende statt, wobei die beiden jeweils letzten in einem Abend zusammengefasst werden. Unser Kindergarten ist ein Verein und wird durch die Arbeit der Mitglieder vor allen Dingen der aktuellen Kindergarteneltern getragen.

Der Verein beteiligt sich an den Veranstaltungen der Gemeinde, meistens gemeinsam mit der TSG Wilhelmsdorf oder wie am Weihnachtsmarkt alleine mit einem seit Jahren beliebten Stand.

Elternbeirat wird jährlich am ersten Elternabend des neuen Kindergartenjahres (entsprechend § 5 des Kindergartengesetzes) gewählt.

3.2. Jahresrhythmus

Eltern und Verwandte sind zum Laternenfest, Weihnachtsfest sowie zum Sommerfest eingeladen. Das Faschingsfest, Osterfest und Erntedankfest feiern die Kinder mit ihren Begleitern im Kindergarten und jedes Kind darf seinen Geburtstag im Wald feiern. Hierzu besprechen die Eltern den gewünschten Termin mit den Erziehern. Gerne kommt der ganze Kindergarten, wenn dies gewünscht wird, zum Geburtstagsfest nach Hause, wobei kein Weg gescheut wird (zu Fuß, per Bühlerbus mit „kindergarteneigenem“ Fahrer oder per Fahrgemeinschaft).
Zum Sommerabschluss übernachten die Riesen, die den Kindergarten in die Schule verlassen werden mit den Erzieherinnen auf dem Kindergartengelände. Zusätzlich werden über das Jahr verteilt Exkursionen unternommen, wie z. B. zur Kartoffelernte auf den Acker des Hoffmannshauses, zur Apfelernte, im Herbst zur Ringgenburg, zum Angeln am Nilsee, zur Feuerwehr.

3.3. Jahreszeiten

Im Herbst beginnt das Kindergartenjahr. Es gibt eine neue Gruppenzusammensetzung, Eingewöhnung der neuen Kinder, in den ersten Tagen vielleicht auch in Begleitung der Eltern, Lernen der Waldkindergartenregeln, gegenseitiges Kennenlernen,
Farben erleben, Wetter erleben mit Regen, Sturm und Wind, Feiern von Erntedank- und Laternenfest.
Im Winter müssen die Kinder sich an die Kälte gewöhnen, an andere und mehr Kleider. Feiern der Advents- und Weihnachtszeit.
Im neuen Jahr hoffen wir auf viel Schnee zum Schlittenfahren und Iglu bauen, auf Minusgrade zum auf dem Eis rutschen. Am Winterende gibt es ein lustiges Faschingsfest.
Im Frühling wird das Erwachen der Natur beobachtet und bestaunt. Wir feiern Ostern und das Familien- und Jubiläumsfest am 1. Mai.
Im Sommer gibt es Hitze, Mücken, aber auch die Abkühlung beim Schwimmen im Lengenweiler See. Die Kindergartenkinder feiern mit den Familien das Sommerfest und verabschieden die Riesen in die Schule. Diese verbringen mit den ErzieherInnen zum Abschied eine Nacht auf dem Waldkindergarten-Gelände.

Diese Regeln werden im Herbst neu eingeführt und erklärt, bzw. für die älteren Kinder wieder aufgefrischt. Es sind wenige, aber uns wichtige Regeln, auf deren Einhaltung konsequent geachtet wird, sowohl von den Begleitern als auch von den Kindern selbst:

  • Wir tragen immer langärmlige Kleidung, lange Hosen, feste geschlossene Schuhe und eine Kopfbedeckung, die uns vor Regen, Wind, Sonne, Hitze, Ozon und Zecken/Mücken schützen
  • Morgenkreis und Geschichte ist für alle Kinder
  • Wir nehmen Rücksicht auf die Kinder der Gruppe, die nicht so schnell gehen können und warten an jeder Kreuzung/Abzweigung bis alle da sind.
  • Vor dem Frühstück waschen wir immer die Hände und während dem Frühstück sitzen wir immer auf Isomatten
  • Wir essen keine Früchte, Pilze etc. die wir draußen finden (nur was im Rucksack mitgebracht ist)
  • An den Lagerplätzen gehen wir nur außer Sichtweite, nachdem wir uns abgemeldet haben
    Wir räumen Werkzeug, Sandspielsachen, Bücher, Seile etc. nach dem Benutzen immer auf.
  • Kinder ab 3 Jahren dürfen Taschenmesser benützen, aber es gilt: Beim Schnitzen immer sitzen
  • Wir respektieren die Tiere – ob groß oder klein – und beobachten ohne zu verletzen. Pflanzen und Bäume werden ins Spiel einbezogen aber nicht absichtlich kaputt gemacht.
  • Wir fragen immer, bevor wir am Wasser spielen.

Eingewöhnung für neue Kinder im Wilhelmsdorfer Natur- und Bewegungskindergarten

(angelehnt an: Berliner Eingewöhnungsmodell sowie Tübinger Modell – Eingewöhnung in der Peer)

Der sanfte Übergang des Kindes aus dem familiären Umfeld in den Waldkindergarten ist die Grundlage für die gesamte Kindergartenzeit und stellt auch die Weichen für den späteren Übergang in die Schule. Eine stabile Beziehung zu fremden Personen, die Gewöhnung an die neue Umgebung im Wald, an die anderen Kinder und an die noch nicht vertrauten Erwachsenen kann nur allmählich, langsam und unter Begleitung der Hauptbezugspersonen (in den meisten Fällen die Eltern) aufgebaut werden.

Das Berliner Eingewöhnungsmodell nach infans (Institut für angewandte Sozialforschung/Frühe Kindheit e.V.) dient als Orientierungs-Rahmen für Fachkräfte und Eltern während der Übergangszeit vom Elternhaus in den Waldkindergarten. Die Eingewöhnung der neuen Kinder findet zeitgleich statt, d.h. die neue Kindergartengruppe startet von Anfang an gemeinsam als eine große Gruppe in das neue Kindergartenjahr (angelehnt an das „Tübinger Modell“).

Die Eingewöhnung gliedert sich in folgende sechs Schritte:

Schritt 1 – Informationen über Ablauf und Bedeutung der Eingewöhnung

Vor der Eingewöhnung findet die Möglichkeit der Hospitation von Eltern und Kind in der Einrichtung statt. Hier ist Zeit, um sich kennen zu lernen, die Besonderheiten des Kindes und die Wünsche/Sorgen/Fragen der Familie zu besprechen. Auch der Ablauf der anstehenden Eingewöhnung sowie allgemeine Informationen zum Waldkindergarten können vor Ort angesprochen werden.
Es wird den Eltern empfohlen für die Eingewöhnung 3 bis 4 Wochen einzuplanen.
Bei extremer Wetterlage ist es möglich, dass eine Eingewöhnung verschoben oder unterbrochen werden kann.

Schritt 2 – Die dreitägige Grundphase

Die ersten drei Tage sind die Grundphase der Eingewöhnung. Die Mutter oder der Vater kommen mit dem Kind für 4 Stunden in den Kindergarten (8.30 Uhr bis 12.30 Uhr). Die Aufgabe der Eltern ist es, der „sichere Hafen“ für das Kind zu sein. Das Kind wird auf keinen Fall gedrängt sich von den Eltern zu entfernen. Es wird von allen akzeptiert wenn das Kind die Nähe der Eltern sucht, denn nur so erlebt es, dass sein Bindungs- und Explorationsdrang ernst genommen wird.

Schritt 3 – Der erste Trennungsversuch (frühestens am 4. Tag)

In einer geeigneten Situation und nach Absprache mit den Erzieher*innen entfernt sich die Bezugsperson am vierten Tag aus Sichtweite des Kindes, bleibt aber in der Nähe (Rufweite). Die Reaktion des Kindes ist entscheidend für die Fortsetzung oder den Abbruch des Trennungsversuches.
Lässt sich das Kind schnell von der Fachkraft beruhigen oder ist es eher gleichmütig, wird die erste Trennung 30 Minuten betragen. Wirkt das Kind hingegen verstört oder beginnt zu weinen, ohne sich schnell trösten zu lassen, wird die Trennung nach wenigen Minuten abgebrochen.

Schritt 4 – Die Länge der Eingewöhnung

Das Verhalten vom Kind ist ausschlaggebend für den weiteren Verlauf und die Länge der Eingewöhnung. Sie kann u. U. bis zu 4 Wochen betragen, kann aber auch bereits nach 2 Wochen abgeschlossen sein.

Schritt 5 – Die Stabilisierungsphase

Die Stabilisierungsphase beginnt am 5. oder 6. Tag. Die Fachkraft übernimmt zunehmend (erst im Beisein der Eltern) die Versorgung des Kindes. Auch als Spielpartner*in bietet sich die Fachkraft zunehmend an und reagiert auf die Signale des Kindes. Unter Beachtung der Bedürfnisse des Kindes werden die Trennungszeiten täglich verlängert. Frühestens ab dem 6. Tag kann das Kind auch länger in den Kindergarten kommen.

Schritt 6 – Die Schlussphase

In der Schlussphase der Eingewöhnung ist die Bezugsperson nicht mehr in der Einrichtung anwesend, jedoch jederzeit für Notfälle erreichbar. Die Fachkräfte werden nun als „sichere Basis“ vom Kind akzeptiert, d. h. es lässt sich auch nachhaltig von ihnen trösten.
Abschluss der Eingewöhnung
Die Eingewöhnung gilt als abgeschlossen, wenn sich das Kind von den Fachkräften trösten lässt und grundsätzlich bereitwillig und gern in den Waldkindergarten kommt. Dies lässt sich gut daran erkennen, dass es Spaß und Freude im Alltag hat, sich aktiv an Gruppenprozessen beteiligt, die typischen Regeln des Waldkindergartens kennt, diese aber auch immer wieder mal in Frage stellt.

Schutzkonzept zum Kindeswohl des Natur- und Bewegungskindergartens Wilhelmsdorf e. V.

Natur- und Bewegungskindergarten Wilhelmsdorf e. V.
Pfrunger Str. 14/1
88271 Wilhelmsdorf
team@wakiga-wilhelmsdorf.de

Träger:
Verein Natur- und Bewegungskindergarten Wilhelmsdorf e. V.
Vertreten durch den 1. Vorstand

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Leitbild
2. Selbstverpflichtung
3. Unser Bild vom Kind
4. Schutzauftrag nach dem Gesetz
5. Verhaltenskodex
6. Partizipation und Beschwerdemanagement
7. Präventionsangebote für Kinder und Eltern
8. Weitere Maßnahmen zum Kinderschutz
9. Notfallplan
10. Fortbildungen
11. Kooperationen

1. Einleitung und Leitbild

Schon in unserer pädagogischen Konzeption ist zu erkennen, dass uns die Entwicklung eines jeden Kindes in unseren Waldkindergartengruppen wichtig ist. Es ist unsere Aufgabe als pädagogisches Team, Kindern den bestmöglichen Schutz zu gewähren und unserem gesetzlichen Schutzauftrag gerecht zu werden.
Wir wollen, dass es den Kindern gut geht und ihnen Sicherheit geben. So können sie in einem geschützten Rahmen zu starken und sicheren Persönlichkeiten heranwachsen. Unser Waldkindergarten ist ein verlässlicher Ort, der zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder beiträgt. Wie es auch in den Kinderrechtskonventionen steht:
„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie brauchen zusätzliche Förder- und Schutzrechte. Deshalb reichen die allgemeinen Menschenrechte für Kinder nicht aus. Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen definiert daher eigene Kinderrechte“
Diese sind besonders mit Blick auf den Kinderschutz unter anderem:
• das Recht auf kindgerechte Entwicklung
• das Recht auf gute Versorgung
• das Recht auf Schutz vor seelischer und körperlicher Gewalt
• das Recht auf Mitbestimmung
(Quelle: Deutscher Kinderschutzbund)
Kinder können ihre Bedürfnisse nicht selbständig durchsetzen bzw. umsetzen und brauchen dazu Erwachsene, die sie begleiten. Besonders in unserer Gesellschaft, die von Zeitdruck und dem Tagesablauf der Erwachsenen geprägt ist, müssen sich die Kinder oftmals anpassen und kommen zu kurz.
Die körperliche und seelische Unversehrtheit zu gewährleisten, genau hinzuschauen und hinzuhören gehört für uns zu unserem pädagogischen Auftrag. Wir, als pädagogisches Team des Natur- und Bewegungskindergartens, sehen es als unsere Aufgabe und Pflicht, den bestmöglichen Schutz zu gewähren.
Aus diesem Grund haben wir als pädagogisches Team, in Absprache mit dem Träger, dem Verein der Elterninitiative „Natur- und Bewegungskindergarten Wilhelmsdorf e. V.“ dieses Schutzkonzept verfasst.

2. Selbstverpflichtung

Die Mitarbeiter*innen verpflichten sich, das Schutzkonzept im Kindergartenalltag umzusetzen und die Kinder vor Verletzungen ihrer körperlichen, seelischen und geistigen Unversehrtheit zu schützen. Unser Handeln richtet sich an den Grundsätzen des Verhaltenskodex aus.

3. Unser Bild vom Kind

Jedes Kind ist eine Persönlichkeit und ein Individuum. Es trägt einen Entwicklungsplan in sich, den es ganzheitlich und eigenständig verfolgt. Für eine positive Entfaltung benötigt es Schutz und die Begleitung der Erwachsenen, genügend Freiraum und die Möglichkeit sich zu bewegen. So wird es unter guten Bedingungen selbstbestimmt seine Anlagen und Kompetenzen ausprägen und genau das Notwendige und Richtige tun, um sich im ganz eigenen Tempo weiterzuentwickeln.

4. Schutzauftrag nach dem Gesetz: §8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

In Vereinbarungen mit dem Träger von Einrichtungen und Diensten, die Leistungen nach diesem Buch erbringen ist sicherzustellen, dass

1. deren Fachkräfte bei Bekanntwerden gewichtiger Anhaltspunkte für die Gefährdung eines von ihnen betreuten Kindes oder Jugendlichen eine Gefährdungseinschätzung vornehmen,
2. bei der Gefährdungseinschätzung eine insoweit erfahrene Fachkraft (IEF) beratend hinzugezogen wird sowie
3. die Erziehungsberechtigten sowie das Kind oder der Jugendliche in die Gefährdungseinschätzung einbezogen werden, soweit hierdurch der wirksame Schutz des Kindes oder Jugendlichen nicht in Frage gestellt wird.
In die Vereinbarung ist neben den Kriterien für die Qualifikation der beratend hinzuziehenden insoweit erfahrenen Fachkraft insbesondere die Verpflichtung aufzunehmen, dass die Fachkräfte der Träger bei den Erziehungsberechtigten auf die Inanspruchnahme von Hilfen hinwirken, wenn sie diese für erforderlich halten und das Jugendamt informieren, falls die Gefährdung nicht anders abgewendet werden kann.
(5) Werden einem örtlichen Träger gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder eines Jugendlichen bekannt, so sind dem für die Gewährung der Leistungen zuständigen örtlichen Träger die Daten mitzuteilen, deren Kenntnis zur Wahrnehmung des Schutzauftrags bei Kindeswohlgefährdung nach § 8a erforderlich ist. Die Mitteilung soll im Rahmen eines Gesprächs zwischen den Fachkräften der beiden örtlichen Träger erfolgen, an dem die Personenberechtigten sowie das Kind oder der Jugendliche beteiligt werden sollen, soweit hierdurch der wirksame Schutz des Kindes oder des Jugendlichen nicht in Frage gestellt wird.

5. Verhaltenskodex des Teams

Körperkontakt und körperliche Berührungen sind unabdingbarer Teil unserer pädagogischen Arbeit und damit unverzichtbar.
Wir achten sehr genau auf die Bedürfnisse der Kinder und gehen darauf ein. Das beinhaltet, dass wir dem Kind Halt, Geborgenheit und / oder Trost geben, wenn es das braucht. Dazu gehört es für uns, dass ein Kind auf dem Schoß sitzen darf, in den Arm genommen oder berührt wird. Ebenso gehört dazu aber auch, das Bedürfnis nach Abstand und Rückzug des Kindes zu achten.
Dabei respektieren wir die Bedürfnisse des Kindes ebenso, wie das Recht „nein“ zu sagen. Für Körperkontakt braucht es immer das Einverständnis und eine Freiwilligkeit von beiden Seiten; des Kindes und der Bezugsperson.
Wir sprechen höflich und respektvoll miteinander und achten auf den Umgangston vom Erwachsenen zum Kind, unter den Erwachsenen und auch zwischen den Kindern. Die Gesprächs- und Umgangsregeln werden immer wieder, nach Bedarf, mit den Kindern besprochen und die Meinung der Kinder fließt dabei in diese Regeln ein. Klare Aussagen, die die Kinder gut verstehen können und Ich-Botschaften sind uns als Team wichtig, besonders in Konfliktsituationen.
Dabei ist es uns wichtig, dem Kind zu vermitteln, daß es um sein Verhalten geht, nicht um sich als Person.
Die Kinder dürfen jederzeit ihre Meinung sagen, Ideen und Kritik einbringen. Wir hören die Kinder im Kindergartenalltag und in Gesprächskreisen an und nehmen ernst, was sie sagen.
Wir haben keine Toiletten im Wald, sondern nur Plätze dafür. Der Toilettengang im Waldkindergarten braucht daher etwas Übung im Umgang mit der Kleidung, z.B. das Halten der Hosen, sodass diese nicht nass werden. Daher benötigen die Kinder, vor allem am Anfang ihrer Waldkindergartenzeit, Hilfestellung. Diese bieten wir den Kindern an und begleiten sie, aber auch, wenn sie einfach Beistand wünschen. Ebenso verfahren wir mit dem Wickeln der jungen Kinder oder dem Wechseln von nass gewordener Kleidung.
Nach Möglichkeit sucht sich das Kind die Bezugsperson aus, die es beim Toilettengang begleitet. Die Hilfestellung selbst ist körperlich sehr nah, deshalb ist es uns sehr wichtig, die Intimsphäre des Kindes zu achten.
Beim Bemerken von Anzeichen für verbale, körperliche oder psychische Gewalt handeln wir nach dem Notfallplan (siehe 9.)

6. Partizipation und Beschwerdemanagement

Bei uns im Waldkindergarten hat die Partizipation der Kinder einen hohen Stellenwert, Partizipation meint Beteiligung und Teilhabe, denn „gemeinsam geht es besser.“
Die Kinder werden in Entscheidungsprozesse, die das Zusammenleben betreffen, einbezogen und dürfen sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Ihre Interessen, Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse werden gehört und ernst genommen. Das stärkt das Selbstbewusstsein.
Wir leben Partizipation jeden Tag:
Die Kinder wählen selbst mit wem, was und wo sie spielen möchten.
Gemeinsam gestalten wir Angebote und Projekte im Kindergarten wie Feste, Aufführungen, Vorschultage usw.
Die Kinder lernen dabei den eigenen Standpunkt und ihre Meinung einzubringen aber auch bei unterschiedlichen Meinungen aufeinander zuzugehen, sowie Kompromisse zu finden und einzugehen.
Sie übernehmen Verantwortung für sich und andere und lernen Regeln und deren Umsetzung.

7. Präventionsangebote für Kinder und Eltern

Bedeutsam für die Prävention ist für uns, dass ein „Nein“ der Kinder akzeptiert wird und Hilfe holen kein „Petzen“ ist.
Bei Bedarf und Interesse der Kinder werden entsprechende Themen im Kindergartenalltag aufgenommen und besprochen. Ebenso werden die Eltern durch Elternabende oder Elterngespräche mit einbezogen.

8. weitere Maßnahmen zum Kinderschutz

Wie auch in der pädagogischen Konzeption beschrieben, gibt es zusätzlich, zu den in diesem Schutzkonzept beschriebenen Punkten, noch folgende Maßnahmen zum Schutz des Kindeswohls in unserer Einrichtung:
• erweitertes Führungszeugnis (von jeder*m Mitarbeiter*in liegt ein erweitertes Führungszeugnis vor)
• das erstellte Schutzkonzept wird in regelmäßigen Abständen besprochen und evaluiert
• wir fördern die Zusammenarbeit im Team durch Reflexion und Fallgespräche

9. Notfallplan

Beim Bemerken von Anzeichen für verbale, körperliche oder psychische Gewalt oder Missbrauch handeln wir nach dem Notfallplan:
1. Fachlicher Austausch im Team über die gemachten Beobachtungen und Ansatzpunkte und zeitgleich gute Beobachtung und Dokumentation der Beobachtungen
2. Bei weiter bestehendem Verdacht nehmen wir Kontakt auf:
• mit der insoweit erfahrenen Fachkraft (IEF) Barbara Schmid und Sebastian Töpfer Psychologische Familien- und Lebensberatung, Caritas Bodensee Oberschwaben, Allmandstr.10, 88212 Ravensburg, Tel.: 0751- 3590150 E-Mail: ruess@caritas-bodensee-oberschwaben.de www.caritas-bodensee-oberschwaben.de oder
• mit Ansprechpartnern von Brennnessel e. V. Ravensburg, Tel. 0751-3978
Rechtsanspruch auf Beratung
Der §8b des SGB VIII und das Bundeskinderschutzgesetz beziehen sich auf den Schutzauftrag bei vermuteter Kindeswohlgefährdung. Alle Personen, die beruflich mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt stehen (siehe §4 Abs. 1 (KKG), haben daher einen Rechtsanspruch auf Beratung durch eine „insofern erfahrene Fachkraft“ (IEF). Aufgabe der IEF ist die Beratung und Begleitung von HelferInnen in der Umsetzung des Schutzauftrages.
3. Gespräch mit den Eltern in Absprache mit der Beratung / IEF
4. Kontakt mit dem Jugendamt über die Kindergartenleitung
Wichtig: Die Information an den Träger ist nicht möglich bzw. kann nur sehr bedacht und unter Berücksichtigung der Wahrung des Schutzes der Privatsphäre der betroffenen Personen stattfinden. Da der Träger der Verein Natur- und Bewegungskindergarten Wilhelmsdorf e. V. ist, der aus den aktiven Eltern der Kindergartengruppen besteht, ist es wichtig, keine Vermischung der Interessen hervorzurufen.
Der Vorstand wird über das Handeln ohne Nennung von Namen informiert.

10. Fortbildungen

Wir nutzen Angebote des Jugendamts und Fortbildungen externer Anbieter.

11. Kooperation

Es bestehen Kooperationen mit Fachdiensten, Förderstellen, Gesundheitsamt und Jugendamt.

Zecken:

Bester Schutz sind lange Kleidung und Kopfbedeckung auch im Sommer, Auftragen von Schutzlotion, Sichtkontrolle durch die Eltern, Sichere Entfernung der Zecke, Beobachtung der Stichstelle, eventuell eine Zeckenimpfung.

Fuchsbandwurm (kleiner als 1mm):

Waldfrüchte (Beeren, Pilze u.s.w.) Gemüse, Salat, Beeren aus Freilandkulturen sowie Fallobst vor dem Verzehr gründlich waschen, möglichst kochen. Tiefgefrieren bei -20° C tötet die Eier des Fuchsbandwurmes nicht ab (sie verlieren erst bei -80° C ihre Lebensfähigkeit).

Nach Arbeiten mit Erde (z. B. Wald, Feld- und Gartenarbeiten) jeweils die Hände gründlich waschen.

Wird mein Kind genügend auf die Schule vorbereitet?

Siehe hierzu noch mal die Punkte 2.1. Synapsenbildung, 2.6. Ausdauer, 2.7. Riesentag und außerdem: Lernen geschieht im Kindergarten- und Grundschulalter durch Bewegung. In der Bewegung werden Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Koordination entwickelt und geschult. Und zwar mehr als durch schriftliche Übungen auf Papier oder gar am Computer. Natürlich stehen auch Mal- und Schreibwerkzeuge wie: Pinsel, Farbstifte, Kleber und Malblätter in der Hütte zur Verfügung, so dass die Kinder vor dem Morgenkreis oder am Ende eines Vormittags frei arbeiten und gestalten können. Die Feinmotorik wird aber auch durch Schnitzen, Schnetzeln der Zutaten für einen Matschekuchen, Collagen aus Naturmaterialien, Untersuchen von Insekten oder Blattwerk u. v. m. ausgebildet.
Konzentrationsphasen sind auch im Natur- und Bewegungskindergarten fester Bestandteil, sie sind rhythmisch in den Kindergartenalltag eingebaut. Täglich sitzen die Kinder im Vorlesekino und lauschen gebannt den vorgelesenen Bilderbuch-Geschichten. Durch den hohen Betreuungsschlüssel findet immer ein Erwachsener Zeit, für einen Vorlesewunsch der Kinder. FARBEN und FORMEN lassen sich nicht nur mit eigens dafür entwickelten Lernkästen erlernen; vielmehr finden wir sie in der Natur, wenn wir aufmerksam und bewusst suchen und beobachten, in unendlicher Fülle. Das Gleiche gilt für das Rechnen mit Steinen, Kastanien etc. oder etwa beim LÄNGEN- und GRÖSSENVERGLEICH mit Stöcken (für mathematische Vorstellungen ist immer erst die Erfahrung mit der eigenen Körpergröße die Voraussetzung). Hinzu kommt der natürliche Wissensdrang rund um die Natur, den die Begleiter auch mit Hilfe von Bestimmungsbüchern stillen.

Was macht ihr im Winter oder wenn es regnet?

Für die körperliche Entwicklung ist es hervorragend, dem Wetter täglich „ausgesetzt“ zu sein. Jedes Wetter wird als ein lebbares Wetter erlebt. Nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.“ Beim Vespern wird eine Plane über dem Vesperplatz gespannt, damit das mitgebrachte Vesper nicht nass wird.

Danke sagen wir allen, die unseren Verein unterstützen und im Besonderen und als allererste Anne Blickle und Helge Afflerbach für ihre wunderbare Idee unseres Kindergartens, die sie mit nach Wilhelmsdorf gebracht haben und die Energie, die sie in den Aufbau und die Umsetzung ihres Projekts gesteckt haben und es zu dem gemacht haben was es heute ist: Eine etablierte Einrichtung, die so viele Kinder mit ihren Eltern bereits genießen konnten und es immer noch tun. Und Helge insbesondere für das Konzept, welches gleichzeitig die Abschlussarbeit seines Studiums war und welches uns hier mehr als nur als Vorlage diente.

Der Gemeinde Wilhelmsdorf mit Bürgermeisterin Frau Sandra Flucht und den für die Kindergärten zuständigen Gemeindemitarbeitern Frau Ulrike Spindler und Herrn Stephan Gerster für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Unterstützung.

Der TSG Wilhelmsdorf mit Willi Metzger und Maren Lüke, die uns bei Fragen beiseite stehen und uns mit ihrem Verein unterstützen.

Der Gemeinde Wilhelmsdorf für die Überlassung des Grundstücks.

Herrn Züfle, der bei der Gründung alle zuständigen Stellen (NABU, Förster, Ämter …) an einen Tisch holte.

Dem Landratsamt Ravensburg und dem Landeswohlfahrtsverband Baden Württemberg, die der KIGA-Gründung mit Rat und Tat zur Seite standen.

STAND: OKTOBER 2014
AKTUALISIERT: FEBRUAR 2023